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Armutsquote in Sachsen-Anhalt unter Bundesdurchschnitt

Rund 15 Prozent der Sachsen-Anhalter waren im vergangenen Jahr laut Statistik armutsgefährdet. Damit lag die Quote unter dem Bundesdurchschnitt von 16,6 Prozent, teilte das Statistische Landesamt am Freitag in Halle mit. In den westdeutschen Ländern waren demnach sogar fast 17 Prozent armutsgefährdet, in Ostdeutschland einschließlich Berlin knapp über 15 Prozent.

Laut Statistik waren in Sachsen-Anhalt vor allem jüngere Menschen zwischen 18 und 25 Jahren armutsgefährdet. Frauen hatten demnach in dieser Altersgruppe mit 29 Prozent ein höheres Armutsrisiko als Männer mit rund 26 Prozent.

Dagegen war den Angaben zufolge die Altersgruppe der 50- bis 65-Jährigen mit rund 13 Prozent in deutlich geringerem Maße armutsgefährdet. Bei den über 65-Jährigen waren es zwölf Prozent.

Ein höheres Armutsrisiko hatten der Statistik zufolge vor allem Erwerbslose mit fast 63 Prozent. Unter den Eltern mit mindestens drei Kindern galt rund ein Drittel als armutsgefährdet, ebenso bei Alleinerziehenden. Bei Menschen mit niedriger beruflicher Qualifikation lag die Quote bei gut 37 Prozent.

Räumlich gesehen waren in der Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg, zu der auch die Stadt Dessau-Roßlau gehört, mit rund 13 Prozent die wenigsten Menschen armutsgefährdet. In der Region Halle war sie hingegen mit über 17 Prozent am höchsten.

Die Armutsgefährdungsquote ist der Anteil der Personen mit Einkünften von weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. Die Zahlen beruhen laut Landesamt auf den ersten Ergebnissen des Mikrozensus 2023, der jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung erhoben wird.