In Hamburg stehen in der kommenden Woche vier Männer wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung vor Gericht. Allen wird vorgeworfen, im Oktober vergangenen Jahres antisemitische Äußerungen getätigt zu haben, wie die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg am Freitag mitteilte.
Einer der Männer (22) soll am 21. Oktober in einer S-Bahn zwischen Reeperbahn und Hauptbahnhof unter anderem gerufen haben: „Ich mach alle diese scheiß Juden platt, ihr werdet schon sehen, morgen geht’s hier ab, weil Deutschland zu Israel hält, aber die Palästinenser sind im Recht“. Später soll er im Hauptbahnhof einen Polizisten „Scheiß Jude“ genannt und unter anderem gedroht haben: „Ich mach euch alle platt.“ Ihm wird Volksverhetzung in Tateinheit mit Bedrohung vorgeworfen, Verhandlungsbeginn am Amtsgericht Hamburg-St.-Georg (Abteilung 942) ist am Dienstag (28. Mai) um 9 Uhr.
Am 14. Oktober soll ein 21-Jähriger Teilnehmende der Versammlung „Mahnwache für Israel – gegen Antisemitismus“ in der Mönckebergstraße als „Scheiß Juden“ bezeichnet und weitere antisemitische Worte gerufen haben. Ihm wird zusätzlich Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zur Last gelegt, da er sich gegen das Festhalten durch zwei Polizeibeamte gewehrt haben soll. Die Beamten hätten den Mann schließlich mit Faustschlägen zu Boden bringen müssen, hieß es. Die Verhandlung erfolgt am Amtsgericht Hamburg (Abteilung 246), Start am Donnerstag (30. Mai) ist um 13 Uhr.
In der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel sollen zwei Strafgefangene (57, 36) am 11. Oktober während der Freistunde mehrfach gerufen haben: „Nur ein toter Jude ist ein guter Jude! Die Juden muss man überall plattmachen!“ Die Zwei hätten sich zudem darüber ausgetauscht, dass andere Wege gefunden werden müssten, Juden zu bestrafen, da jene durch die Strafverfolgungsbehörden generell verschont würden. Verhandlungsbeginn am Amtsgericht Hamburg (Abteilung 248a) gegen die wegen gemeinschaftlicher Volksverhetzung Angeklagten am Freitag (31. Mai) ist um 9 Uhr.