Mit ihren großen Glubschaugen kann einen die Rötelmaus so unschuldig anschauen. Doch Vorsicht! Die possierlich wirkenden Nagetiere gelten als Hauptüberträger von Hantaviren. Wie man sich schützen kann.
In Bayern ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums aktuell ein Anstieg von Hantavirus-Erkrankungen zu verzeichnen. So seien im laufenden Jahr dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bereits 27 Fälle übermittelt worden, wie es in einer am Mittwoch in München veröffentlichten Mitteilung heißt. Im jeweiligen Vergleichszeitraum der Vorjahre 2022 bis 2024 seien es lediglich drei bis neun gewesen. Als Hauptüberträger der Viren auf den Menschen gelte die Rötelmaus. Die Folgen könnten grippeähnliche Symptome sein, auch schwere Verläufe seien möglich.
Laut Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) gibt es derzeit keine Impfung. Die gute Nachricht sei aber, dass man sich bereits mit einfachen Hygienemaßnahmen schützen könne. So sollten etwa beim Frühjahrsputz im Gartenhäuschen, falls Mäusebefall erkennbar sei, Masken und Handschuhe getragen werden, um das Infektionsrisiko zu senken. Eine Ansteckung sei über den Kontakt mit Speichel, Urin oder Kot infizierter Tiere möglich. Deshalb solle der Kontakt mit Mäusen und deren Ausscheidungen vermieden werden.
Das LGL empfiehlt außerdem Personen, die sich regelmäßig in Scheunen, Schuppen, Ställen oder anderen Räumen aufhalten, in denen sich auch Mäuse umtreiben, Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Um Mäusekot, Nestmaterial oder verendete Tiere zu entfernen, solle außerdem möglichst kein Staub aufgewirbelt werden. Dafür sei es hilfreich, Mäuseausscheidungen zunächst gründlich mit handelsüblichen Reinigungsmitteln zu besprühen. Verendete Tiere und belegte Fallen sollten mit einem entsprechenden handelsüblichen Desinfektionsmittel benetzt werden, bevor sie in einer Plastiktüte entsorgt würden. Es empfehle sich zudem, die betroffenen Räume gut durchzulüften.