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Anschlagspläne auf Weihnachtsmarkt: Anklage gegen Jugendlichen

Gegen den Jugendlichen, der mutmaßlich einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Leverkusen-Opladen plante und sich dazu mit einem weiteren Mittäter verabredet haben soll, ist Anklage erhoben worden. Die Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen (ZenTer NRW) bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf teilte am Dienstag mit, dass sie am 18. März vor der Jugendkammer des Landgerichts Köln Anklage gegen den 16-jährigen Angeschuldigten aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis erhoben hat.

Der Jugendliche sei hinreichend verdächtig, am 17. November 2023 in einem Video, das er in eine Chatgruppe versendet haben soll, einen islamistisch motivierten Anschlag auf Menschen, die er als „Ungläubige“ bewertete, angekündigt zu haben, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft. Zudem soll er mit einem weiteren Beschuldigten die Tat für Anfang Dezember 2023 vereinbart haben. Gegen den in Brandenburg wohnenden jugendlichen Beschuldigten werde gesondert ermittelt. Gemeinsam sollen sie geplant haben, einen mit Gasflaschen gefüllten Kleintransporter auf dem Weihnachtsmarkt zur Explosion zu bringen. Im Anschluss an die Tat wollten die beiden Jugendlichen offenbar gemeinsam ausreisen, um sich der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat – Provinz Khorasan“ anzuschließen.

Der Anklagevorwurf der Verabredung zu einem Verbrechen, in diesem Fall Mord, ist den Angaben nach für Erwachsene mit einer Freiheitsstrafe zwischen drei Jahren und 15 Jahren belegt. Für Jugendliche sieht das Jugendgerichtsgesetz als Höchstmaß eine Jugendstrafe von zehn Jahren vor. Der Angeschuldigte aus dem Rheinland, der im November vergangenen Jahres festgenommen wurde, befindet sich in Untersuchungshaft. Das Landgericht Köln hat nun darüber zu entscheiden, ob die Anklage zur Hauptverhandlung zugelassen wird.