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Analyse: Täglich fast zehn Stunden mit audiovisuellen Medien

Während der Corona-Pandemie wurde besonders viel ferngesehen, gestreamt und Radio gehört. Nach diesem Peak ist die Mediennutzung nur leicht rückläufig. Fachleute sehen darin auch Chancen.

9 Stunden und 46 Minuten – so lange nutzen die Menschen ab 14 Jahren in Deutschland täglich audiovisuelle Medien. Das geht aus der Mediennutzungsanalyse hervor, die Verband Privater Medien Vaunet am Dienstag in Berlin veröffentlichte. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Nutzung damit um acht Minuten zurückgegangen – sie liege jedoch weiterhin fast eine Stunde über der täglichen Nutzungsdauer vor der Corona-Pandemie.

Der Anstieg sei insbesondere durch mehr Streaming von Audio- und Video-Angeboten zu erklären, wie es hieß. Entsprechende Dienste sowie Radio und Fernsehen seien “die mit großem Abstand meistgenutzten Medien”, sagte Vaunet-Geschäftsführer Frank Giersberg. Daraus ergebe sich “eine besondere gesellschaftliche Verantwortung” als Gegenpol zu Desinformation und “Fake News”.

Die durchschnittliche Audionutzung liegt laut Analyse bei täglich vier Stunden und vier Minuten (13 Minuten weniger als im Vorjahr). Der Hauptteil davon entfalle auf das Radiohören an Werktagen. Die Nutzung von Bewegtbildern sei derweil gestiegen – auf fünf Stunden und 42 Minuten, also fünf Minuten mehr als im Vorjahr. Dies gehe vor allem auf den Konsum von Online-Videos zurück.

Die Fernsehnutzung liege demnach bei drei Stunden und 20 Minuten, ein Rückgang um 13 Minuten im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch mache TV den “absoluten Löwenanteil der täglichen Bewegtbildnutzung” aus. 88,7 Prozent der Menschen in Deutschland sehen demnach regelmäßig fern; 94,1 Prozent hören regelmäßig Radio und andere Audia-Angebote. – Die Analyse beruht den Angaben zufolge auf einer kontinuierlichen Auswertung verschiedener Quellen.