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Alles auf Anfang

Christen und Muslime waren sich bei einem Treffen in Berlin einig: Wagenburgmentalität hilft nicht weiter.

Von Gunnar Lammert-Türk

Nach vier Stunden gab es viel gegenseitiges Lob, wie respektvoll das Gespräch verlaufen sei. Die Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland und des Koordinationsrates der Muslime priesen ihr diesjähriges Treffen, das auf Einladung der EKD zustande gekommen war, als einen gelungenen Neuanfang ihrer Bemühungen um Verständigung und ein friedliches Zusammenleben der Religionen und Kulturen. Eine “Wagenburgmentalität, bei der jeder nur auf die eigene Abgrenzung und den eigenen Vorteil bedacht sei”, helfe nicht weiter, sagten die Teilnehmer. Stattdessen solle nun der Dialog stärker vorangetrieben werden.

Es gab Gründe, dies zu betonen. In der Pressekonferenz nach dem Gespräch wurde deutlich, dass der gut dreieinhalb Jahre währende Abbruch der Gespräche wesentlich mit der 2006 erschienenen Handreichung der EKD zum Verhältnis zwischen Christen und Muslimen in Deutschland “Klarheit und gute Nachbarschaft” zu tun hatte. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, erklärten die muslimischen Vertreter, die Broschüre habe sie “sehr irritiert”, so der Vorsitzende des Islamrates in Deutschland, Ali Kizilkaya. Vor allem wurde kritisiert, das Papier sei seinerzeit ohne Einbeziehung der Muslime zustande gekommen.

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