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Abtreibungen in NRW auf Höchststand seit 2008

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in NRW befindet sich auf einem 16-Jahres-Hoch. Der Anteil der Minderjährigen, die einen Abbruch vornehmen ließen, ist hingegen seit 2008 gesunken.

In Nordrhein-Westfalen wurden im vergangenen Jahr so viele Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen wie seit 2008 nicht mehr. Insgesamt meldeten Arztpraxen und Krankenhäuser 23.445 Fälle, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Düsseldorf mitteile. Im Jahr 2008 hatte die Zahl bei 24.210 gelegen.

Laut Landesamt waren drei Prozent der Frauen, die einen Abbruch vornehmen ließen, minderjährig (695). 2008 habe ihr Anteil bei fast fünf Prozent gelegen. 70 Mädchen seien 2024 jünger als 15 Jahre alt gewesen. Neun von zehn Frauen (89,5 Prozent) hätten den Abbruch im Alter zwischen 18 und 39 Jahren vornehmen lassen – die übrigen 7,6 Prozent mit 40 Jahren oder älter.

Über die Hälfte der Frauen hätten vor dem Abbruch bereits mindestens ein Kind geboren. Von diesen 12.840 Frauen hatten den Angaben zufolge über 3.000 bereits drei oder vier Kinder. Weitere 455 Frauen hatten zuvor fünf oder mehr Kinder, hieß es.

Zeitlich lagen laut Statistik 50,1 Prozent der Fälle vor der siebten Schwangerschaftswoche. 80,3 Prozent seien vor der neunten und 96,7 Prozent vor der zwölften Woche abgebrochen worden. Fast 95 Prozent seien im Anschluss an eine gesetzlich vorgeschriebene Beratung erfolgt. Bei 5,1 Prozent habe eine medizinische Indikation vorgelegen. Zudem seien 97,3 Prozent der Abbrüche ambulant durchgeführt worden.