“Meine ersten Lebensjahre sind geprägt davon, dass ich zwischen Staffeleien groß geworden bin, mit Künstlerinnen und Künstlern”, sagte der Benediktiner Schnabel vor seiner Segnung des “Neuen Kunstmuseums Tübingen” (NKT).
Der aus Stuttgart stammende Abt der Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem, Nikodemus Schnabel, hat es als großes Privileg bezeichnet, “das Neue Kunstmuseum Tübingen segnen zu dürfen”. Nach einer fünfjährigen Planungs- und Bauphase sollte das “Neue Kunstmuseum Tübingen” (NKT) am Freitagabend eröffnet werden. Als Premieren-Ausstellung wird die Schau “Panik in Tübingen” gezeigt, die einen Rückblick auf 30 Jahre Malerei des Rockmusikers und Künstlers Udo Lindenberg (78) bietet.
Schnabel (46) erläuterte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) seinen Bezug zu Tübingen und zur Kunst: “Mein Vater hat in Tübingen studiert, mein Bruder hat dort an der Universität gearbeitet.” Schnabel sagte, er sei in einer Künstlerfamilie groß geworden: “Meine ersten Lebensjahre sind wirklich geprägt davon, dass ich zwischen Staffeleien groß geworden bin, mit Künstlerinnen und Künstlern.”
Ohne diese biografischen Elemente wäre er “nicht das, was ich bin”, sagte der Geistliche. Auch deshalb sei er Liturgiewissenschaftler geworden und habe “die Dormitio-Abtei zu einem Ort für Kunst und Begegnungen entwickelt”.
Der Ordensmann wurde 1978 als Claudius Schnabel in Stuttgart geboren. Nach dem Abitur studierte er Philosophie und katholische Theologie. 2003 trat er in die Benediktinerabtei Dormitio auf dem Berg Zion in Jerusalem ein. 2023 wurde Nikodemus zum Abt ernannt. Mit Blick auf den nun fertiggestellten Bau des Tübinger Museums sage Schnabel: “Den Handwerkern wünsche ich Gottes Segen vom Zion, dass sie voller Dankbarkeit, wenn sie am Museum vorbeikommen, immer sagen können: Da habe ich mitgewirkt, da habe ich mitgebaut.”
Udo Lindenberg malt seit 1995 Bilder in “Panikcolor”, wie das Museum mitteilte. Bekannt seien seine farbintensiven “Likörelle”, die er mit Hilfe von Eierlikör, Blue Curacao und anderen anregenden Getränken auf die Leinwand zaubere, ebenso seine Acryrelle mit verdünnten Acrylfarben. Die Ausstellung “Panik in Tübingen” zeige auf 1.200 Quadratmetern rund 200 seiner Bilder – “angefangen mit den berühmten ‘Kosmos’-Motiven aus dem Anfangsjahr bis hin zu seinen freigeistig-humorvollen Bildern von heute”. Lindenbergs Herzensthema sei “Peace” (Frieden), das auch das Kernstück dieser Ausstellung sei.