Einen Tag vor der Bundestagswahl haben am Sonnabend bis zu 40.000 Menschen in der Hamburger Innenstadt an zwei Demonstrationen gegen Rechts teilgenommen. In Hamburg-Heimfeld fanden drei Versammlungen statt, sie richteten sich gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD in der Friedrich-Ebert-Halle. An ihnen nahmen bis zu 950 Menschen teil, wie die Polizei Hamburg mitteilte. Sie war den Angaben nach in der Innenstadt und in Heimfeld mit insgesamt rund 1.350 Einsatzkräften vor Ort.
Ein Bündnis unter anderem aus Fridays for Future, DGB Hamburg, der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und der Türkischen Gemeinde Hamburg hatte am Mittag zur Kundgebung an der Willy-Brandt-Straße aufgerufen. Unter dem Motto „Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen!“ bewegte sich der dort startende Aufzug über die Steinstraße zur Mönckebergstraße. Dort erfolgte ein Zusammenschluss mit dem im Bereich Glockengießerwall/Ballindamm gestarteten Aufzug „DemoDiscothek – Klare Kante gegen Rechts!“. Die beiden Demonstrationszüge führten anschließend gemeinsam über den Jungfernstieg, den Johannes-Brahms-Platz und den Millerntorplatz auf das Heiligengeistfeld.
Laut Polizei kamen weniger Menschen als erwartet. Für den an der Willy-Brandt-Straße gestarteten Aufzug hätten die Organisatoren mit bis zu 65.000 Teilnehmenden gerechnet, zu dem anderen Aufzug seien bis zu 15.000 Menschen erwartet worden.
Die Demonstrantinnen und Demonstranten wollten vor der Bundestagswahl (23. Februar) und der Hamburger Bürgerschaftswahl (2. März) ein Zeichen gegen einen Rechtsruck in Deutschland setzen. Sie riefen „Alle zusammen gegen den Faschismus“ und hielten selbstgebastelte Plakate mit Schriften wie „Nur Hohlköpfe wählen AfD“, „Nein zu Nazis“ oder „Nie wieder ist jetzt“ in die Höhe. Auf einem Banner hieß es: „Wählen gehen – Zusammen für Demokratie“.
Die Demonstrationen im Umfeld der Friedrich-Ebert-Halle standen unter dem Motto „Faschismus 2.0 verhindern!“, „Fest der Demokratie – Harburg für Demokratie!“ und „Und tschüss!“. Von den Teilnehmenden hatte sich laut Polizei rund ein Dutzend mit OP-Masken vermummt. Die Polizei habe nach Feststellung der Identitäten Platzverweise gegen diese Personen ausgesprochen und Ermittlungsverfahren eingeleitet, hieß es.