Nordrhein-Westfalen hat in den ersten fünf Monaten des Jahres 16.637 Menschen aufgenommen, die einen Erstantrag auf Asyl gestellt haben. Dieser Anteil wurden dem Land von den insgesamt rund 79.000 Erstantragsstellern auf Bundesebene durch das zentrale Quoten-Verteilsystem „Easy“ zugewiesen, wie NRW-Flüchtlingsministerin Josefine Paul (Grüne) am Mittwoch in ihrem turnusgemäßen Bericht für den Integrationsausschuss des Landtags in Düsseldorf auflistete. Mit einem Anteil von knapp 40 Prozent sei der größte Anteil der Asylsuchenden aus Syrien gekommen, gefolgt von Afghanistan (13,2 Prozent) und der Türkei (acht Prozent).
Rechne man weitere Personengruppen wie etwa Asylfolgeantragssteller und Geflüchtete aus der Ukraine hinzu, so betrage der Gesamtzugang von Asylsuchenden und Flüchtlingen in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA) in dem Zeitraum Januar bis Mai 26.412 Menschen, erklärte Paul. 6.991 Asylsuchende seien in dem Zeitraum Kommunen zugewiesen worden. Die Zahl der bereits anerkannten Schutzberechtigten, die in dem Zeitraum Kommunen im Land zugewiesen wurden, wurde auf 12.015 beziffert.
Zum Stichtag 2. Juni waren laut Bericht insgesamt 22.599 Flüchtlinge und Asylsuchende in den insgesamt 34 Landeseinrichtungen untergebracht. Dies entspreche einer durchschnittlichen Auslastung von 65 Prozent der sogenannten aktiven Unterbringungskapazität des Landes, erklärte Paul. Mit Stand 31. Mai würden in NRW 34.574 Plätze aktiv betrieben, davon 6.570 Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen und 28.004 in Zentralen Unterbringungseinrichtungen.
Die Landesregierung arbeite weiter „mit Hochdruck“ daran, die Kapazitäten im Landesunterbringungssystem zur Entlastung der Kommunen zu erhöhen, erklärte die Ministerin. Mit Erlass vom November 2023 sei die Regelkapazität im Land auf insgesamt 41.000 aktiv betriebene Plätze festgelegt worden, zusätzlich müssten auch „Stand-by-Platze“ vorgehalten werden. Die Landesregierung plane daher, auch in den kommenden Monaten weitere Unterkünfte zu eröffnen.
Zum Stichtag 28. Mai waren den Angaben nach 1.087 Menschen aus der Ukraine in NRW-Landeseinrichtungen untergebracht. Seit Beginn des Angriffskrieges Russlands auf das Nachbarland im Februar 2022 habe das Land bislang insgesamt für 67.900 ukrainische Flüchtlinge eine Zwischenunterbringung in einer Landeseinrichtung sichergestellt.