Der promovierte Theologe Oliver Schuegraf (54) wurde in Würzburg geboren und legte dort 1988 sein Abitur ab. Seinen Zivildienst machte er beim Diakonischen Werk in Würzburg. Anschließend studierte er evangelische Theologie in Erlangen und Bonn und absolvierte ein Theologisches Studienjahr an der katholischen Dormitio Abtei in der Altstadt von Jerusalem. An der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau bei Ansbach promovierte er mit einer Arbeit zur Ökumene.
Nach seiner Ordination zum Pfarrer arbeitete er bis 2006 als Studierenden-Seelsorger an der Universität Coventry in England. Dort war er zugleich Koordinator der Internationalen Nagelkreuzgemeinschaft. Die Gemeinschaft ist ein weltweites Netzwerk von Kirchen für Frieden und Versöhnung, das auf die Zerstörung der Kathedrale von Coventry im November 1940 durch die deutsche Luftwaffe zurückgeht.
Ab 2006 war er als Pfarrer der bayerischen Landeskirche im fränkischen Feuchtwangen tätig. 2008 wechselte er zur Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Hannover und wurde dort Oberkirchenrat für ökumenische Grundsatzfragen und das Gespräch mit der römisch-katholischen Kirche. Ab 2018 setzte er diese Tätigkeit in der Geschäftsstelle des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes in Hannover als Oberkirchenrat mit denselben Schwerpunkten fort.
Seit 2011 ist er zudem Vorsitzender der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland, zu der 75 Kirchen und andere Zentren gehören. Im September 2023 wurde Schuegraf als Kandidat für das Amt des Landesbischofs in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe mit Sitz in Bückeburg vorgeschlagen. Die Wahl durch das Kirchenparlament ist für den 2. November geplant. Schuegraf lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Wunstorf bei Hannover.