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Zoo-Umfrage: Artenschutz spielt große Rolle

Das Thema Artenschutz nimmt eine immer größere Rolle in den zoologischen Gärten und Tierparks in Deutschland ein. Neben dem Erholungswert und dem Beobachten von Tieren interessieren sich Besucherinnen und Besucher zunehmend für den Schutz und Erhalt der Natur, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter großen deutschen Zoos zu den Besucherzahlen ergab. Diese haben sich nach der Corona-Pandemie erholt.

„Der Kölner Zoo ist bei Thema Artenschutz sehr breit aufgestellt, mit zahlreichen Projekten in aller Welt, die er fördert“, betonte ein Sprecher: Artenschutz und was Zoos dafür tun, werde auch zunehmend wichtig für viele Gäste. Diesen werde angeboten, mit digitalen AR-Brillen auf Reisen zu gehen, etwa auf eine Artenschutzexpedition in die Heimatgebiete bedrohter Länder.

In welchem Umfang Besucher schon vorab Berührungspunkte mit dem Natur- und Artenschutz hatten, sei schwer einzuschätzen, räumt der Direktor der Stuttgarter Wilhelma, Thomas Kölpin, ein: „Es ist aber unser Anspruch und unsere Mission, über das Erlebnis eines Besuchs in der Wilhelma ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass die globale Artenvielfalt bedroht ist – und sowohl die Nachzucht nicht nur bedrohter Arten in zoologischen Gärten als auch Schutzmaßnahmen in den natürlichen Lebensräumen der Tiere und Pflanzen notwendig sind, um diese Vielfalt zu erhalten.“ Die Wilhelma ist der einzige zoologisch-botanische Garten in Deutschland.

Vielen Besucherinnen und Besuchern von Zoos sei der Naturschutz wichtig, erklärte eine Sprecherin des Zoos in Frankfurt am Main: „Bei 79 Prozent aller Käufe von Tageskarten für Erwachsene, Gruppen- und Jahreskarten entschieden sich die Besucherinnen und Besucher für den freiwilligen Naturschutz-Euro, mit dem der Zoo Frankfurt sechs Naturschutzprojekte in der Region und weltweit unterstützt.“

Nach Angaben des Zoos Karlsruhe stellen die wissenschaftlich geführten Zoos im Verband der Zoologischen Gärten (VDZ) immer mehr den Artenschutz in den Mittelpunkt: „Es geht im Zoo Karlsruhe immer mehr vom klassischen Zoo hin zum modernen Artenschutz-Zentrum.“ Insgesamt habe der Zoo Karlsruhe seit Gründung der Stiftung 2016 bis heute rund 3,5 Millionen Euro für Artenschutzprojekte weltweit – aber auch „vor der Haustüre“ – ausgegeben:

Der Leipziger Zoo setzt auf Bildung und Jungtier-Highlights. Zu den Anziehungspunkten gehörten der Nachwuchs bei den Löwen und bei den Asiatischen Elefanten. Zudem biete der Zoo mit dem Entdeckerhaus Arche ein multimediales Artenschutz- und Bildungszentrum. Nach Angaben des Augsburger Zoos stehen bei den Besucherinnen und Besuchern Tiererlebnisse im Vordergrund. Mit dem Besuch werde dann aber auch das Interesse an Natur- und Artenschutz geweckt.

Der Zoo Hannover will Tiererlebnisse und das Interesse an Natur- und Artenschutz verbinden. „Unser Ziel ist es, Menschen für Tiere zu begeistern“, so eine Sprecherin: „Als wissenschaftliche Einrichtung erhalten wir Tierarten und ihre Lebensräume durch Forschung, Bildung, Aufklärung, weltweite Vernetzung, Expertenwissen, gezielte Zucht und – wo immer möglich – Wiederansiedlung.“ Man setze sich für den Arten- und Umweltschutz vor der Haustür und in den Lebensräumen der Tiere ein.