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Zentralrat der Sinti und Roma bestätigt Vorsitzenden Rose im Amt

Gleicher Vorsitzender, neue Stellvertreter, darunter erstmals eine Frau. Das ist das Ergebnis der Vorstandswahlen des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. Außerdem erneuert der Verband eine Forderung an die Bundesregierung.

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hat seinen Mitbegründer Romani Rose als Vorsitzenden wiedergewählt. Neue Stellvertreter sind Dotschy Reinhardt und Arnold Weiß, wie der Zentralrat am Mittwoch in Heidelberg mitteilte. Rose ist seit der Gründung des Zentralrats 1982 dessen Vorsitzender, mit Reinhardt übernimmt laut Angaben erstmals eine Frau das Amt der Stellvertreterin.

Rose warnte nach seiner Wiederwahl vor einem Erstarken des Rechtsextremismus. “Die Feinde der Demokratie träumen immer offener von der Renaissance eines völkischen Staates und planen wieder die Deportation von Millionen Menschen aus Deutschland.” Rechtsextremismus sei nicht nur eine Gefahr für Minderheiten, sondern für den inneren und äußeren Frieden in Deutschland.

Die größte Selbstorganisation von Sinti und Roma in Deutschland forderte außerdem, die Gespräche über einen Staatsvertrag zur Anerkennung als Minderheit wieder aufzunehmen. “Die Bundesregierung darf uns nicht länger die Anerkennung und Gleichstellung mit anderen nationalen Minderheiten in Deutschland verweigern”, sagte Reinhardt. Der Zentralrat warf dem Bundesinnenministerium eine Blockade der seit 2018 laufenden Verhandlungen vor.