Artikel teilen:

Zentralrat der Juden: Mehr Besuche in Auschwitz ermöglichen

Am Montag vor 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Immer weniger KZ-Überlebende können heute noch von ihrem Leid berichten. Umso wichtiger sind Besuche vor Ort, findet der Zentralrat der Juden.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland fordert dazu auf, mehr Besuche in Auschwitz und an anderen Gedenkorten zu ermöglichen, die an die Gräuel der NS-Zeit erinnern. “Wer einmal in Auschwitz war, der stellt sich nicht die Frage, warum die Erinnerung an die Schoah wachgehalten werden muss”, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Sonntag mit Blick auf den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am Montag.

“Wer einmal in Auschwitz war, der versteht, warum die Erinnerung an die Schoah keine Parallelen haben kann”, fügte er hinzu. Daher brauche man auch aus Deutschland mehr gesellschaftliche und politische Initiativen, die “Besuche in Auschwitz und an anderen authentischen Orten der Nazi-Verbrechen unterstützen und ermöglichen”.

Gerade zum 80. Jahrestag müsse die Erinnerung “noch nachdenklicher machen als ohnehin schon”, so Schuster weiter. Denn er mache auch bewusst, “dass wir immer weniger Zeitzeugen der Schoah erleben werden und können. Wir sind in einer Zeit, in der immer mehr Menschen in Deutschland keinen familiären Bezug zur Zeit des Nationalsozialismus haben.” Schuster reist am Montag mit Bundespräsident Steinmeier zur zentralen Gedenkfeier nach Auschwitz.