Vor einer möglichen Einigung der EU auf eine gemeinsame Asylreform hat der deutsche Caritasverband Veränderungen im Vertragswerk angemahnt. Es sei zu hoffen, “dass im Dialog mit dem Europäischen Parlament die Folgen der vorgeschlagenen Regelungen in den Blick genommen werden und weitere Anpassungen erfolgen, so dass sie die humanitären Missstände an den Außengrenzen tatsächlich verbessern und nicht weiter verschlimmern”, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).
“Es braucht ein gemeinsames Verständnis zum Anerkennungsverfahren und zum Verteilmechanismus in einer Union, bei der die Mitgliedsstaaten unterschiedlich herausgefordert sind” erklärte die Caritas-Präsidentin weiter. Sie begrüßte, dass Deutschland sich besonders für vulnerable Gruppen wie Kinder und Jugendliche eingesetzt habe. Gleichzeitig mahnte sie an, dass für diese jungen Menschen genug geeignete Aufnahmekapazitäten in Deutschland geschaffen werden müssten. “Nach Wochen und Monaten auf der Flucht brauchen sie Ermutigung und Befähigung, um eine gute Lebensperspektive zu entwickeln”, betonte Welskopp-Deffaa.