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ZDF hält Verlegerbeschwerde für unbegründet

ZDF-Intendant Norbert Himmler hält die angekündigte Beihilfebeschwerde der deutschen Verleger bei der EU-Kommission gegen die Online-Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für unbegründet. Alle Telemedienangebote hätten regelkonform das vereinbarte Genehmigungsverfahren durchlaufen, es gebe einen eindeutigen Schwerpunkt auf Bewegtbildern, sagte er am Freitag bei einer Sitzung des ZDF-Fernsehrats in Mainz: „ZDFheute und alle unsere Angebote richten sich natürlich nach diesem Rahmen.“

Eine mit den Zeitungsverlegern eingerichtete Schlichtungsstelle sei bislang kein einziges Mal zu den Online-Angeboten des ZDF angerufen worden, berichtete Himmler. Daher sei der Sender überrascht darüber gewesen, dass die Einrichtung „ohne Angabe von Gründen“ aufgekündigt worden sei.

Auch Moderator Jan Böhmermann und seine Satiresendung „ZDF Magazin Royal“ wurden in dem Aufsichtsgremium intensiv diskutiert. Intendant und Fernsehrat nahmen den Entertainer dabei gegen Kritik an seiner Rolle in der Affäre um den früheren Präsidenten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, und dessen angebliche Russland-Kontakte in Schutz. Es seien in dem Beitrag „keine journalistischen und schon gar keine juristischen Fehler begangen“ worden, erklärte Himmler.

Bei der Diskussion in den Fernsehratsausschüssen sei aber auch die Ambivalenz zur Sprache gekommen, „die mit der Sendung verbunden ist“, berichteten Fernsehratsmitglieder in der öffentlichen Sitzung. Böhmermanns Verdienste, mehr jüngere Zuschauer für das ZDF zu gewinnen, würden allgemein gewürdigt. Als problematisch werde hingegen gesehen, dass mit der spezifischen Verbindung von investigativem Journalismus und Satire eine „Prangerwirkung“ verbunden sei.