Artikel teilen

Zahl der Geburten und Eheschließungen sinkt deutlich

Die Kurven zeigen deutlich nach unten: 2023 gab es in Deutschland deutlich weniger Geburten und auch weniger Eheschließungen. Ostdeutschland ist bei beiden Statistiken deutlich stärker betroffen.

Der Rückgang der Geburtenzahl betraf 2023 erste, zweite und weitere Geburten im gleichen Maße
Der Rückgang der Geburtenzahl betraf 2023 erste, zweite und weitere Geburten im gleichen Maßeepd-bild / Detlef Heese

Die Zahl der Geburten in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gefallen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete, kamen 2023 rund 693.000 Kinder zur Welt. Auch die Zahl der Eheschließungen sank mit 361.000 auf den zweitniedrigsten Wert seit 1950.

Wie die Statistiker weiter mitteilten, ging die Geburtenzahl 2023 im Vergleich zum Vorjahr (2022: 738.819 Geburten) um 6,2 Prozent zurück. In Ostdeutschland wurden 9,2 Prozent weniger Jungen und Mädchen geboren – insgesamt 78.300. In Westdeutschland ging die Zahl der Neugeborenen lediglich um 5,9 Prozent zurück und belief sich auf 581.000 (Angaben für Ost- und Westdeutschland jeweils ohne Berlin).

Unveränderte Struktur der Geburten

Die Struktur der Geburten blieb 2023 fast unverändert: Von allen Geborenen waren 46,5 Prozent die ersten Kinder, 34,8 Prozent die zweiten Kinder und 18,7 Prozent die dritten und weiteren Kinder der Mutter. Der Rückgang der Geburtenzahl betraf 2023 also erste, zweite und weitere Geburten im gleichen Maße.

Im langfristigen Vergleich mit dem Jahr 2013 gab es jedoch deutliche Veränderungen: Bei einer ähnlichen Gesamtzahl an Geburten waren damals 49,4 Prozent der Geborenen die ersten Kinder, 34,4 Prozent die zweiten Kinder und lediglich 16,1 Prozent die dritten und weiteren Kinder der Mutter. Von 2013 bis 2023 sank also vor allem der Anteil der Geburten der ersten Kinder, während der Anteil der Geburten der dritten und weiteren Kinder stieg. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung hin zu mehr Geburten dritter und weiterer Kinder kommt laut Statistischem Bundesamt Müttern mit ausländischer Staatsangehörigkeit zu.

Zahl der Eheschließungen sank um 7,6 Prozent

Die Zahl der Eheschließungen in Deutschland sank 2023 nach vorläufigen Ergebnissen um 7,6 Prozent. Insgesamt heirateten rund 361.000 Paare (2022: 390.743). Dabei ging die Zahl der Eheschließungen in Ostdeutschland um 9 Prozent von 56.971 im Jahr 2022 auf rund 51.800 zurück. In Westdeutschland war das Minus kleiner: Dort sank die Zahl der Eheschließungen um 7,4 Prozent von 321.431 im Jahr 2022 auf rund 297.700 Eheschließungen 2023.

Von den deutschlandweit 361.000 Eheschließungen wurden rund 351.800 (2022: 380 700) zwischen Mann und Frau und 9.200 Ehen (2022: 10 043) zwischen Personen gleichen Geschlechts geschlossen.