Auf den Höfen niedersächsischer Milchbauern fühlen sich Schwalben offensichtlich wohl. Das ist das Ergebnis einer Erhebung aus dem Sommer des vergangenen Jahres, wie die Landesvereinigung der Milchwirtschaft in Niedersachsen am Montag in Hannover mitteilte. So hätten 1.100 Landwirtinnen und Landwirten mehr als 23.000 Nester gezählt. Mit dem Frühling kehren die Schwalben gerade wieder auf die Höfe und in die Kuhställe zurück.
Davon profitierten alle Beteiligten, hieß es. „Denn die Schwalben, Kühe und Kälber bilden eine sehr gute Symbiose. Sowohl Rauch- als auch Mehlschwalben ernähren sich von Insekten, die sie im Flug fangen.“ Insbesondere Fliegen und Mücken fänden in den Kuhställen gute Lebensbedingungen, würden aber schnell für Kühe und für die in den Ställen arbeitenden Menschen zum Ärgernis: „Indem die Schwalben diese Insekten fressen, helfen sie, den Fliegenbestand auf natürliche Weise zu regulieren.“
Die Landesvereinigung rät dazu, Nistmöglichkeiten für die Schwalben anzulegen. „Wichtig bei Nestern über hygienisch sensiblen Bereich ist ein sogenanntes Kotbrett, sodass beispielsweise Futter nicht verunreinigt wird“, sagte Geschäftsführer Jan-Hendrick Paduch. Die Bretter können 40 bis 90 Zentimeter unterhalb des Nestes angebracht werden.
Früher galten Schwalben als Boten des Glücks, die das Haus vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahrten. Heute finden sie in Städten allerdings immer weniger Nistmöglichkeiten. Nach Angaben von Umweltschützern werden auf dem Land aber auch Ställe verschlossen, die Gebäude bieten dann keine Einflugmöglichkeiten mehr. Der Grund: Bauern befürchten Hygieneprobleme.