Die Diakonie Württemberg sieht die Zukunft der Psychosozialen Zentren gefährdet. Die Bundesmittel für die diakonischen Träger in Württemberg seien von 2024 auf 2025 fast halbiert worden, sagte Kornelius Knapp, Vorstand Sozialpolitik des Diakonischen Werks Württemberg, am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz der Diakonie. 2023 habe es noch 210.000 Euro gegeben, 2024 noch 145.000 Euro und 2025 noch 75.000 Euro. „Damit bleibt eine große Zahl an traumatisierten und Hilfe suchenden Menschen unterversorgt.“
Der Landeszuschuss bleibe gleich wie im Vorjahr, trotz Kürzung der Bundesmittel. Diakonische Träger könnten kurzfristig mit Eigenmitteln die Entlassung von Mitarbeitenden verhindern, langfristig sei das Angebot aber in Gefahr und finanzielle Kürzungen bei den Förderungen müssten zurückgenommen werden. Für die hoch qualifizierten Mitarbeitenden in den Psychosozialen Zentren brauche es eine finanzielle Verlässlichkeit, so Knapp. „Wenn die Zentren einmal geschlossen sind, dann sind die Beratungsstrukturen dahin.“
Das Diakonische Werk Württemberg sehe auch mit Sorge die unklare Finanzierung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) für das Jahr 2025 und 2026 nach dem Ampel-Aus. Da es noch keinen regulären Bundeshaushalt für das Jahr 2025 und 2026 gebe, habe man keine finanzielle Planungssicherheit, was den BFD angeht. „Wir gehen derzeit ins Risiko, vergeben verbindliche Zusagen für den Freiwilligendienst und hoffen, dass die Finanzierung gewährt wird“, sagte Knapp.
Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Täglich erreicht die württembergische Diakonie nach eigenen Angaben über 200.000 Menschen. (0337/12.02.2025)