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Wolfgang-Hahn-Preisträgerin Boghiguian im Museum Ludwig

Die ägyptisch-kanadische Künstlerin Anna Boghiguian ist am Freitagabend in Köln mit dem diesjährigen Wolfgang-Hahn-Preis ausgezeichnet worden. Ab Samstag präsentiert das Kölner Museum Ludwig aus diesem Anlass eine neue Arbeit der 1946 in Kairo geborenen Malerin mit armenischen Wurzeln. Ihre raumfüllende Installation „Ein Gedicht – a poem“, die bis zum 30. März zu sehen sein wird, schuf Boghiguian eigens für das Museum Ludwig.

In ihrer Arbeit greift die Künstlerin das Gedicht „Die Schlacht bei Magnesia“ (1913) des aus Alexandria stammenden Poeten Konstantin Kavafis (1863-1933) auf. Das Gedicht beschreibt eine entscheidende Schlacht des römisch-seleukidischen Krieges 190 vor Christus. Sie leitete den Untergang des Seleukidenreiches ein. Mit ihrer Arbeit stelle Boghiguian historische Ereignisse in einen aktuellen politischen Zusammenhang, erklärte Museumsdirektor Yilmaz Dziewior.

Die Installation zeigt die gegnerischen Kriegsherren als Skulpturen, weitere Szenen und Figuren als Zeichnungen und Cut-Outs sowie Wandmalereien. Sechs Gemälde bebildern außerdem die Gedichtstrophen. Ergänzt wird die Präsentation durch Zeichnungen aus dem Zyklus „Konstantin Kavafis. Ein Dichter am Rande der Geschichte“ (1995).

Der Wolfgang-Hahn-Preis wurde in diesem Jahr zum 30. Mal von der Gesellschaft für Moderne Kunst verliehen. Die Auszeichnung richtet sich vor allem an zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler, die sich international bereits einen Namen gemacht haben, in Deutschland aber aus Sicht der Juroren noch zu wenig Anerkennung erhalten. Das Preisgeld von maximal 100.000 Euro fließt in den Ankauf eines Werks oder einer Werkgruppe der Preisträgerin.