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Wolfgang-Hahn-Preis 2025 geht an Künstlerin Evelyn Taocheng Wang

Die in den Niederlanden lebende Künstlerin Evelyn Taocheng Wang erhält den Wolfgang-Hahn-Preis 2025 der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig in Köln. Am 7. November kommenden Jahres werde Wang im Rahmen der Kunstmesse Art Cologne ausgezeichnet, teilte das Museum am Montag mit. Das Preisgeld von maximal 100.000 Euro fließt in den Ankauf eines Werks oder einer Werkgruppe der Preisträgerin.

Die 1981 im chinesischen Chengdu geborene Wang verbinde in ihren Zeichnungen, Bildern, Videoarbeiten, Installationen und Performances persönliche Erinnerungen und Fantasien mit Themen wie Identität und ethnischer Zugehörigkeit, erläuterte das Museum. Ihr Werk sei durch traditionelle chinesische Kunst genauso beeinflusst wie durch westliche zeitgenössische Kunst, heißt es in der Begründung der Preis-Gesellschaft.

Wangs vielschichtige und oft paradoxe Erzählungen brächten kategorische Vorstellungen für Wahrnehmung und Bewertungen „anregend ins Wanken“. Gastjurorin Susanne Titz würdigte das Werk von Evelyn Taocheng Wang als berührend, „weil sie das Abstrakte, Abgehobene und Museale, das man bis heute mit bildender Kunst verbindet, auf eine sehr persönliche und emotionale Weise bricht“.

Nach ihrem Studium von traditioneller chinesischer Kunst, klassischer chinesischer Literatur, Grafikdesign und visueller Kommunikation in Nanjing machte Wang ihren Master of Fine Arts an der Städelschule in Frankfurt. Ihre Werke wurden unter anderem im niederländischen Museum Dordrecht, im Rockbund Art Museum in Shanghai, im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf und im Museum Abteiberg in Mönchengladbach in Einzelausstellungen gezeigt. Wang wurde unter anderem mit dem Dorothea von Stetten-Kunstpreis ausgezeichnet. Seit der Ausstellung ihrer Arbeiten im Zentralpavillon der diesjährigen Biennale in Venedig sei sie einem breiteren internationalen Publikum bekannt, hieß es.

Der Wolfgang-Hahn-Preis wird jährlich von der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig vergeben, kommendes Jahr zum 31. Mal. Mit der Auszeichnung sollen zeitgenössische Künstler geehrt werden, die sich in der internationalen Kunstwelt bereits einen Namen gemacht haben, in Deutschland aber noch nicht so bekannt sind.

Das Preisgeld in Höhe von maximal 100.000 Euro setzt sich aus den Beiträgen der Mitglieder zusammen und fließt in den Erwerb eines Werks oder einer Werkgruppe für die Sammlung des Museums Ludwig. Mit dem Preis verbunden sind Ausstellungen sowie die Herausgabe einer begleitenden Publikation. Der Name des Preises erinnert an den Kölner Sammler und Gemälderestaurator Wolfgang Hahn (1924-1987). Zu den bisherigen Preisträgern gehören Anna Boghiguian, Francis Alÿs und Marcel Odenbach.