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Wohlfahrtspflege ruft zum Einstehen gegen Rassismus auf

Die Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege (LAG FW) in Niedersachsen mahnt ein Einstehen von Politik und Zivilgesellschaft gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus an. Mit Blick auf den Internationalen Tag gegen Rassismus am Freitag sagte die Vorsitzende Kerstin Tack: „Rechte und populistische Strömungen sind zuletzt immer stärker geworden. Dem stellt die LAG FW ihren Einsatz für eine Gesellschaft entgegen, die auf Respekt, Gerechtigkeit und Vielfalt basiert“. Alle Formen von Diskriminierung, systematischer Benachteiligung und Ausgrenzung aufgrund ethnischer, religiöser oder kultureller Zugehörigkeit seien zu verurteilen.

Tack rief die Politik dazu auf, staatliche Strukturen zur Bekämpfung von Rassismus zu verbessern, zivilgesellschaftliche Maßnahmen nachhaltig auszustatten sowie die Präventionsarbeit in Bildungseinrichtungen und Schulen zu verstärken. „Auch aus demografischer Sicht und für die Wahrung unseres wirtschaftlichen Wohlstands ist eine vielfältige und rassismusfreie Gesellschaft wichtig“, betonte sie. Bis 2030 würden in ganz Deutschland 500.000 Vollzeitkräfte in der Pflege fehlen. „Wir sind also darauf angewiesen, dass helfende Hände aus vielen Ländern zu uns kommen“, sagte Tack. Grundvoraussetzung dafür sei allerdings, dass sich die Menschen in Niedersachsen sicher und gut aufgenommen fühlten.

Zu dem geforderten Maßnahmenkatalog gehört außerdem die dauerhafte und auskömmliche Finanzierung der niedersächsischen Betroffenenberatung. Die Mitgliedsverbände der LAG FW unterhalten den Angaben zufolge rund 200 Anlaufstellen, in denen Mitarbeitende Integration fördern und von Rassismus betroffene Menschen beraten.