Artikel teilen:

Wohlfahrt: Obdachlosigkeit nimmt zu ohne Kältehilfe

Mit den steigenden Temperaturen werden die Nächte für Obdachlose weniger gefährlich. Doch ihre Probleme lösen sich nicht in Luft auf, warnen Wohlfahrtsverbände. Im Gegenteil: Manches werde auch schwieriger.

Mit Ende der Winter-Kältehilfe drohen nach Einschätzung der Berliner Wohlfahrtsverbände mehr Menschen obdachlos zu werden. Bis Mitte April stünden noch gut 1.000 Plätze zur Verfügung, ab Mai könnten wohnungslose Menschen nur noch einen der 458 ganzjährigen Schlafplätze aufsuchen, teilten die Verbände am Donnerstag mit. Damit würden viele ab Mai in die Wohnungslosigkeit geschickt und verstärkt den Gefahren der Obdachlosigkeit ausgesetzt.

Wohnungslosigkeit entstehe unabhängig von Jahreszeiten, erklärten die Wohlfahrtsverbände. Immer mehr Menschen in Berlin könnten die Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt nicht mehr eigenständig lösen. So steige die Zahl der unfreiwillig obdachlosen Menschen, die von den Behörden in Not- oder Gemeinschaftsunterkünften untergebracht würden.

Die Wohlfahrtsverbände fordern mehr Anstrengungen, um das Ziel zu erreichen, bis 2030 die Wohnungslosigkeit zu beenden. Dazu sei unter anderem ein Ausbau der Angebote der Wohnungsnotfallhilfe dringend notwendig. Zu den Verbänden gehören die Landesverbände von Arbeiterwohlfahrt, Diakonie, Caritas, Paritätischem, Deutschem Rotem Kreuz und die Wohlfahrtspflege der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.