Wittenberg – Die Restaurierungsarbeiten in der Wittenberger Stube des Reformators Martin Luther (1483-1546) sind abgeschlossen. Zur Wiedereröffnung am 4. März sollen die Besucher „ein in sich geschlossenes Erscheinungsbild vorfinden, in dem unser Eingriff nicht wahrnehmbar ist“, sagte Restaurator Uwe Rähmer in Wittenberg. In den etwa einjährigen Arbeiten wurden von den Restauratoren Beschädigungen vor allem in der Holzdecke, an den Wänden und im Fußboden ausgebessert. Zudem wurden gut erhaltene Möbel gereinigt. Die Kosten von rund 100 000 Euro tragen zwei private Stiftungen.
Die Untersuchungen haben nach Angaben von Rähmer auch neue Erkenntnisse zu den frühen Besuchern der Lutherstube ergeben. So traten Einritzungen und Kreideschriften auf Holz, Putz und Glas während der Arbeiten zutage. Etwa 300 bis 350 zuordnenbare Inschriften hätten die Restauratoren bereits digitalisiert, hieß es. Die berühmteste stammt den Angaben zufolge von Zar Peter dem Großen (1672-1725). Bis zu einer Restaurierung im Jahr 1883 sei die Stube im Lutherhaus mit weißen Inschriften der Besucher übersät gewesen. epd
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