Bilanzen können in die Irre führen, meint Maja Göpel. Die Wissenschaftlerin fordert, Klimaschäden und positives Engagement mitzuberechnen. Fridays for Future könnte so eigentlich Anspruch auf Bezahlung bekommen.
Die Gesellschaftswissenschaftlerin Maja Göpel wünscht sich einen neuen Blick auf Zahlen. Im Gespräch über ihr neues Buch “Werte. Ein Kompass für die Zukunft” mit dem Kölner Portal domradio.de sagte sie, Bilanzen würden schöngerechnet, wenn die Schäden durch Klimawandel und Überausbeutung von Böden oder Ressourcen nicht mit ausgewiesen würden. Göpel ergänzte: “Würden wir das tun, sieht ein Geschäftsmodell ganz anders aus und sieht auch eine Erfolgsstrategie anders aus.”
Außerdem seien wichtige Dinge, wie die Freisetzung von Bereitschaft, sich einzusetzen, nicht quantifizierbar und ließen sich “nicht in Zahlen packen”. Die Wissenschaftlerin verwies auf Fridays for Future: “Wenn man quantifizieren würde, wie sie eventuell dazu beigetragen haben, dass ein Klimaschutzgesetz sich verschärft hat und man dann die Schäden reduzieren würde, wer weiß, vielleicht müsste man sie eigentlich noch entsprechend bezahlen.”