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Wirtschaft im Südwesten stabilisiert sich

Die Wirtschaft in Baden-Württemberg zeigt Zeichen einer Stabilisierung. Doch eine echte Erholung bleibt aus, wie aus einer am Dienstag in Stuttgart veröffentlichten Konjunkturumfrage des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags hervorgeht. Bei den Investitionen blieben die Unternehmen weiterhin zurückhaltend.

Die Geschäftserwartung der Betriebe hat sich der Umfrage zufolge geringfügig aufgehellt. 18 Prozent der Unternehmen rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit besseren Geschäften – 2 Prozentpunkte mehr als zu Jahresbeginn. Gleichzeitig sank der Anteil der Pessimisten um 5 Prozentpunkte auf 24 Prozent.

Die aktuelle Geschäftslage bleibt jedoch angespannt. Nur 26 Prozent der Unternehmen bewerten ihre derzeitige Situation als gut – 2 Prozentpunkte weniger als zuvor. 22 Prozent schätzen ihre Lage als schlecht ein. Lediglich 22 Prozent der investierenden Betriebe planen, ihre Ausgaben in den kommenden zwölf Monaten zu erhöhen – ein nahezu unveränderter Wert gegenüber Herbst 2024. Knapp ein Drittel möchte die Investitionen sogar reduzieren.

„Die wirtschaftliche Beurteilung verbessert sich leicht – von Aufbruchsstimmung kann aber keine Rede sein“, erklärte Jan Stefan Roell, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages. Er forderte entschlossenes politisches Handeln: „Die Bundesregierung hat Entlastungen angekündigt, jetzt muss sie ihren Worten auch Taten folgen lassen.“ Rund 64 Prozent der Betriebe bezeichnen die schwache Inlandsnachfrage als größtes Geschäftsrisiko.

An der Umfrage zwischen dem 22. April und 13. Mai beteiligten sich den Angaben zufolge 3.676 Betriebe aller Größen und Branchen aus dem Südwesten. Die zwölf Industrie- und Handelskammern des Landes führten die Erhebung durch. (1228/27.05.2025)