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“Wiesbadener Erinnerung” fordert mehr Engagement gegen Atomwaffen

Atomkrieg, nein danke: Friedensaktivisten fordern von der Bundesregierung mehr aktiven Einsatz gegen Atomwaffen.

Mit einer “Wiesbadener Erinnerung” fordern Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und Friedensaktivisten ein stärkeres Engagement gegen Atomwaffen. Dafür präsentierten sie am Mittwoch in der hessischen Landeshauptstadt ein Vier-Punkte-Programm. Deutschland wird darin aufgefordert, dem Atomwaffen-Verbotsvertrag beizutreten. Die Bundesrepublik müsse zudem die Atomwaffenstaaten an ihre, im Atomwaffen-Sperrvertrag eingegangene Absicht erinnern, “zum frühestmöglichen Zeitpunkt die Beendigung des nuklearen Wettrüstens herbeizuführen und auf die nukleare Abrüstung gerichtete wirksame Maßnahmen zu ergreifen”.

Die Unterzeichner warnen in ihrer Erklärung mit Blick auf politische und militärische Spannungen vor einer steigenden Kriegsgefahr – auch mit Atomwaffen. Denn frühere Rüstungskontrollen seien weithin ausgesetzt worden. Auch könne die Verbindung zwischen Europa und den USA brüchiger werden.

Angesichts dieser Entwicklungen seien Forderungen für eine deutsch-europäische Atom-Aufrüstung und nach Hyperschall-Trägersystemen zu vernehmen. “Diejenigen, die dies fordern, sprechen wie Adenauer seinerzeit für eine deutsche Verfügung über Atomwaffen mithilfe neuester Waffentechnologie”, heißt es in der Erklärung. Doch es gelte: “Je kleiner die Atomwaffen, umso höher ist ihre Einsatz-Wahrscheinlichkeit, umso größer ist die Kriegsgefahr.”

Neben Jung unterzeichneten unter anderem Ernst-Ulrich von Weizsäcker, ehemaliger Vizepräsident des Club of Rome sowie ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter, Angelika Claußen, Präsidentin der IPPNW Europa (International Physicians for the Prevention of Nuclear War) und Michael Karg, Pfarrer und Vorsitzender der Martin-Niemöller-Stiftung die “Wiesbadener Erklärung”. Sie trägt den Untertitel “Es gibt keine Sicherheit mit nuklearen Massenvernichtungsmitteln”.