Der Religionspsychologe Michael Utsch von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin sieht bei der Klimaschutzbewegung „Letzte Generation“ Parallelen zu einer Sekte. Die Aktivisten der Letzten Generation seien von einer regelrechten Endzeit-Angst geprägt, das mache sie mit Sekten vergleichbar, sagte Utsch der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Rechtschaffene und intelligente Menschen lassen sich derart in eine apokalyptische Enge treiben, dass sie ihre Ausbildung abbrechen und Straftaten begehen.“
Wesentliche Merkmale einer Sekte fehlen
Besonders für Menschen ohne Arbeit und ohne Perspektive sei das Bündnis „Letzte Generation“ attraktiv. Als Aktivisten glaubten sie, die Welt retten zu können, und das sei enorm sinnstiftend, sagte Utsch. Eine weitere Parallele zu Sekten sieht der Religionspsychologe in dem Schwarz-Weiß-Denken der Protestgruppe in Bezug auf Wissenschaft: In ihrer Endzeit-Angst ließen die Aktivisten nur solche wissenschaftlichen Studien gelten, die ihre Vorstellungen zum Klimawandel bestätigen.