Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben sich bestürzt über den Terroranschlag in Istanbul geäußert und den Angehörigen der deutschen Opfer ihre Anteilnahme bekundet. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sagte, erneut seien unschuldige Menschen Opfer perfider Terroristen geworden. Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zeigte sich erschüttert. Sein Mitgefühl gehöre den Angehörigen, für die Verstorbenen werde er beten. "Ich bete auch darum, dass die Geißel des Terrors endlich aus unserer Wirklichkeit verschwindet", erklärte Marx.
Bedford-Strohm sagte, er sei entsetzt über die Tat. "Was in Istanbul passiert ist, unterstreicht, wie dringlich es ist, dass jetzt alle Länder gemeinsam gegen solchen menschenverachtenden Terrorismus vorgehen", betonte der bayeriche Landesbischof Bedford-Strohm, der an der Spitze der EKD die deutsche Protestanten repräsentiert.
Im Gebet bei den Opfern
Der evangelisch-reformierte Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat den Terroranschlag in Istanbul verurteilt. Die Nachricht habe ihn erschrocken und getroffen, sagte er am Mittwoch in Leer. "In Gedanken und im Gebet bin ich bei den Menschen, die in der lebendigen und wunderschönen Stadt am Bosporus getötet, verletzt oder traumatisiert wurden."
Diese Ereignisse machten deutlich, dass Terrorismus nicht vor nationalen Grenzen halt mache, sagte Heimbucher. "Wenn wir jetzt unsere vielfache Verbundenheit mit den Menschen aus dem Nahen und Mittleren Osten umso stärker leben und pflegen, dann ist das die wirksamste Antwort, die wir alle auf einen solchen Anschlag geben können." Gefordert seien nun Mitgefühl und die Sorge um die Zusammengehörigkeit in Europa und über Europa hinaus. "Wir besiegen den Terror nicht mit militärischen und polizeilichen Mitteln allein – so unausweichlich der Einsatz dieser Mittel auch scheint."
Die deutschsprachigen Kirchengemeinden am Bosporus trauern ebenfalls um die Opfer. Mit Gottesdiensten werde der Opfer des Anschlags gedacht, sagte die Pfarrerin der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Istanbul, Ursula August. Auch in der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen, die am Sonntag beginnt, seien Gedenkminuten geplant.