Was meint Herwig Gössl zu Reformen in der Kirche? Und was hält er von der sogenannten “Cancel Culture”? Äußerungen aus der Vergangenheit geben Aufschluss darüber, wie Bambergs neuer Erzbischof zu bestimmten Themen steht.
Papst Franziskus hat am Samstag den neuen Bamberger Erzbischof ernannt: Herwig Gössl (56). Gössl leitete das fränkische Erzbistum bisher als Übergangsverwalter. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert einige zentrale Aussagen des Weihbischofs aus den letzten Jahren:
“Wenn jemand die Unterkunft für Asylbewerber anzündet, zündet er wirklich und wahrhaftig den Stall von Bethlehem an, die Notunterkunft Gottes in dieser Welt bei seiner Menschwerdung.”
Aus seiner Antrittsrede als neuer Vorsitzender des Bamberger Diözesan-Caritasverbands am 16. Dezember 2014. Zuvor hatte es einen Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft im mittelfränkischen Vorra gegeben.
“Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben, erst recht nicht unter Christen.”
Aus der Weihnachtspredigt 2022 im Bamberger Dom.
“Gott ist kein Schwarz-Weiß-Maler. Er kann mit den verschiedenen Schattierungen des Lebens gut umgehen. Deshalb überspringt er immer wieder die klaren Abgrenzungen, die Menschen ziehen, um sich anderen gegenüber als etwas Besseres darzustellen.”
Aus einer Predigt am 25. Februar 2023 zum Thema “Cancel Culture”.
“Wir sind als synodale Kirche noch auf dem Weg. Wir sind noch nicht fertig.” – “Kirche ist keine Demokratie, aber auch keine Monarchie.” – “Wir wollen die kirchliche Lehre nicht in die Tonne treten, sondern weiterentwickeln.” – “Ich habe viele sehr engagierte Christen kennengelernt, denen es ein Anliegen ist, dass die Kirche auch in Zukunft ihre Botschaft zu den Menschen bringt.”
Aus seiner Bilanz Ende März 2023 zum Reformprojekt Synodaler Weg.
“Solange jeder Mensch versucht, für sich rauszuholen, was rauszuholen ist, werden Rivalität, Neid, Eifersucht, Streit und Krieg herrschen, werden wir auch keinen Weg zu einer nachhaltigeren Lebensweise finden.”