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WHO: Corona hat Lebenserwartung weit zurückgeworfen

Über Jahrzehnte konnten Menschen weltweit damit rechnen, immer älter zu werden – bis Corona kam. Die Pandemie führt laut Weltgesundheitsorganisation vor Augen, wie fragil der Fortschritt ist.

Die Corona-Pandemie hat die ganze Welt in Atem gehalten (Symbolbild)
Die Corona-Pandemie hat die ganze Welt in Atem gehalten (Symbolbild)Imago / Jean MV

Die Corona-Pandemie hat Fortschritte bei der globalen Lebenserwartung über fast ein Jahrzehnt zunichte gemacht. Wie aus der Statistik der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf hervorgeht, sank die Lebenserwartung bei Geburt während der Corona-Jahre um 1,8 Jahre auf 71,4 Jahre; das ist das Niveau von 2012. Ähnlich ging die erwartbare Zahl gesunder Lebensjahre um 1,5 auf 61,9 Jahre zurück.

Die Weltregionen waren von der Entwicklung unterschiedlich betroffen. Nach dem Bericht “World Health Statistics 2024” büßten Menschen in Nord- und Südamerika sowie in Südostasien fast 3 Jahre Lebenserwartung ein; die Aussicht auf eine Lebenszeit in guter gesundheitlicher Verfassung verringerte sich um 2,5 Jahre. In Ländern des westlichen Pazifik machte sich die Pandemie hingegen kaum in der Lebenserwartung spürbar.

WHO: Gleichheit in und zwischen den einzelnen Staaten fördern

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte, Milliarden Menschen erfreuten sich einer besseren Gesundheit, aber der Fortschritt könne fragil sein. Das geplante weltweite Pandemieabkommen sei daher wichtig, um die Gesundheit in allen Ländern der Erde zu sichern, langfristige Investitionen in Gesundheit zu schützen und Gleichheit in und zwischen den einzelnen Staaten zu fördern.

Nach WHO-Schätzungen starben während der Pandemie 13 Millionen Menschen. Im Jahr 2020 war Covid-19 die dritthäufigste Todesursache weltweit, 2021 die zweithäufigste. Die meisten Menschen starben weiterhin an nichtübertragbaren Erkrankungen wie Herzleiden, Schlaganfällen, Krebs, Lungenerkrankungen, Demenz und Diabetes. Als massives und komplexes Gesundheitsproblem nennt der Bericht auch die wachsende Zahl von übergewichtigen und fettleibigen Menschen sowie den nach wie vor verbreiteten Hunger.