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Wer unter 110 die Polizei ruft, kann ab sofort geortet werden

Unfall, Überfall, Notfall – gut, wenn schnell Hilfe geschickt werden kann. Dazu ist es aber wichtig zu wissen wohin genau. Die Polizei in Bayern erfährt das jetzt, wenn es bei ihr klingelt, automatisch.

Diese technische Neuerung kann nachweislich Leben retten: Wer mit seinem Mobiltelefon die 110 wählt, dessen Standort lässt sich ab sofort in ganz Bayern bestimmen. Das teilte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch in München mit. Die Polizei könne dadurch Einsatzkräfte zu einem Tat- oder Unfallort schicken, auch wenn die Anrufer nicht wüssten, wo sie gerade sind. Dies gelte auch für abgelegene Gebiete.

Laut Herrmann können die Standortdaten während des Notrufs bis auf wenige Meter genau an die Einsatzzentrale übertragen werden. Die dahinter stehende Technik sei bereits für den Notruf von Feuerwehr und Rettungsdienst unter der Nummer 112 bundesweit eingeführt.

Der Einsatz bei der Polizei sei zunächst in Baden-Württemberg getestet worden und werde nun auf weitere Bundesländer ausgedehnt, fügte der Minister hinzu. Im Testbetrieb seien dank der Standortübermittlung mehrere Menschenleben gerettet worden. “Ein schnelles Auffinden und Eintreffen ist in Notsituationen besonders wichtig, denn da zählt oftmals jede Sekunde”, so Herrmann.