Kasachstan lädt ein zu einem Olympia in der Steppe: Falkenjagd, Bogenschießen und traditionelle Reitsportarten stehen auf dem Programm der Weltnomadenspiele. Auch Teilnehmende aus Deutschland kämpfen um Medaillen.
In Astana, der Hauptstadt Kasachstans, beginnen an diesem Sonntag die Weltnomadenspiele. Mehr als 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 100 Ländern werden zum größten internationalen Wettbewerb in ethnischen Sportarten zusammenkommen und sich in 21 Disziplinen messen, wie die kasachische Botschaft in Berlin mitteilte.
Darunter sind Sportarten wie Falkenjagd, traditionelles Bogenschießen vom Boden und vom Pferd, Kampfsport, Denkspiele oder “Kokpar”, bei der ein Reiter in vollem Galopp kleine Sandsäcke vom Boden aufheben muss. Überhaupt spielen Pferde eine große Rolle bei den Weltnomadenspielen und in der kasachischen Kultur. Pferde wurden vor etwa 5.500 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Kasachstan domestiziert und gelten als heiliger Schatz des kasachischen Volkes.
Die Spiele, die bis nächsten Freitag dauern, stehen unter dem Motto “Die Versammlung der großen Steppe”. Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew erklärte im Vorfeld, die Weltnomadenspiele sollten nationale Sportarten und einen gesunden Lebensstil populärer machen sowie den Ausbau der kulturellen und menschlichen Beziehungen zwischen den Völkern Zentralasiens fördern.
Die Weltnomadenspiele fanden erstmals 2014 in Kirgisistan statt. In diesem Jahr geht es um insgesamt 97 Medaillen. Aus Deutschland werden 21 Sportler erwartet, darunter der Bogenschützenverein “Thumb Archery Germany” aus Bayern.