In den Vereinigten Arabischen Emiraten startet am Donnerstag die Weltklimakonferenz. Bei den bis zum 12. Dezember dauernden Verhandlungen werden Spitzenpolitiker aus fast allen Staaten der Erde erwartet. Erstmals hat sich mit Franziskus auch ein Papst bei dem jährlichen Treffen angekündigt. Die Eröffnungsrede soll der britische König Charles III. halten. Sowohl Franziskus wie Charles gelten als überzeugte Verfechter von mehr Umwelt- und Klimaschutz.
Die Konferenz will eine erste Zwischenbilanz zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 ziehen. Damals vereinbarte die Staatengemeinschaft, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf unter 2 Grad, nach Möglichkeit auf unter 1,5 Grad, zu begrenzen. Dies soll durch Verminderungen beim Ausstoß von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen wie Methan oder Lachgas geschehen.
Wissenschaftler sowie Vertreter von Kirchen und Nichtregierungsorganisationen mahnen unter anderem zu mehr Tempo beim Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Öl und Gas. Zugleich fordern sie, notwendige Anpassungen an die Folgen des Klimawandels voranzubringen sowie bereits erfolgte Schäden und Verluste angemessen auszugleichen. “Die Natur darf nicht einfach als Mittel für unseren Wohlstand missbraucht werden”, betonten am Dienstag die Deutsche Bischofskonferenz, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, der Caritasverband und die Deutsche Ordensobernkonferenz.
Der entwicklungspolitische Dachverband Venro erklärte: “Die Entscheidung bei der letzten Weltklimakonferenz in Ägypten, einen Fonds zum Umgang mit klimabedingten Schäden und Verlusten einzurichten, war ein Meilenstein für globale Klimagerechtigkeit.” In Abu Dhabi gelte es, diesen Fonds zu verwirklichen. “Dafür müssen die Industrieländer als historische Hauptverursacher der Klimakrise vorangehen und eine ausreichende Finanzierung sicherstellen.”