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Welthungerhilfe warnt vor Haushaltskürzungen

Die Deutsche Welthungerhilfe hat die Bundesregierung vor weiteren Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit gewarnt. Die Mittel zur langfristigen Bekämpfung von Hunger und Armut sowie Überlebenshilfen in humanitären Notlagen ermöglichten Millionen Menschen ein besseres Leben, erklärte die Präsidentin der Hilfsorganisation, Marlehn Thieme, am Dienstag in Berlin. Zudem bilde Entwicklungszusammenarbeit den Grundstein „für unsere Stabilität und Sicherheit“.

Thieme betonte bei der Vorstellung des Jahresberichts 2023, der aktuelle Haushaltsentwurf der Bundesregierung sende das falsche Signal an Menschen, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben wollen. So böten etwa Ausbildungsprogramme für junge Menschen Perspektiven für ein eigenes Einkommen. Insbesondere Mädchen und Frauen würden davon profitieren.

Für den Etat des Bundesentwicklungsministeriums sind für 2025 voraussichtlich 10,3 Milliarden Euro vorgesehen, rund eine Milliarde weniger als im laufenden Haushaltsjahr. Am Mittwoch soll der Haushaltsentwurf im Kabinett beschlossen werden.

Im vergangenen Jahr standen der Welthungerhilfe nach eigenen Angaben 323,2 Millionen Euro für die Projektarbeit zur Überwindung von Hunger und Armut zur Verfügung. Die Spenden betrugen 87,7 Millionen Euro (2022: 97,6 Millionen Euro). Öffentliche Geber stellten 266,5 Millionen Euro (2022: 241,5 Millionen Euro) für Hilfsprogramme zur Verfügung, davon gut 50 Prozent aus deutschen Bundesmitteln. Die höchste Projektförderungen gingen wie im Jahr davor an den Südsudan, die Ukraine sowie Syrien und die Türkei.