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Offensive in Süd-Gaza wäre humanitäre Katastrophe

Massen an Hilfsgütern stehen vor der Grenze zum Gazastreifen bereit. Sie gelangen aber wegen Krieg und Chaos nicht zu den Menschen, berichtet der Deutschland-Verantwortliche der UN-Organisation.

Das Welternährungsprogramm (WFP) warnt Israel vor der angekündigten Militäroffensive in Süd-Gaza
Das Welternährungsprogramm (WFP) warnt Israel vor der angekündigten Militäroffensive in Süd-GazaImago / Xinhua

Das Welternährungsprogramm (WFP) warnt Israel angesichts der humanitären Notlage im Gazastreifen vor der angekündigten Militäroffensive. Im Süden um die Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten lebten inzwischen 1,7 Millionen Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen, Kälte und Regen, sagte der WFP-Deutschland-Direktor Martin Frick im ZDF-Morgenmagazin. “Wenn man in dieser Situation auch noch angreift und kämpft, sind die humanitären Folgen unabsehbar.”

Es braucht ein Ende der Kampfhandlungen

Israel müsse weitere Übergänge für Hilfslieferungen in den Gazastreifen öffnen und eine sichere Versorgung aller Bewohner gewährleisten. Besonders im Norden des Gebiets sei die Lage verzweifelt. Dorthin gelange wegen anhaltender Kämpfe, fehlender Genehmigungen, zu wenig Treibstoff und insgesamt chaotischer Bedingungen nur ein Fünftel der vorgesehenen Transporte, so Frick.

Auf der ägyptischen Seite stünden mehr als 1.000 LKWs mit den dringend benötigten Hilfsgütern bereit, sie gelangten aber nicht zu den Notleidenden im Gazastreifen. “Es scheitert an Genehmigungen, an Kämpfen und es gibt kein humanitäres System”, sagte Frick in Richtung Israel.

Die Zusammenarbeit mit dem UN-Hilfswerk für Palästinenserflüchtlinge UNRWA, das wegen seiner Nähe zur islamistischen Terrororganisation Hamas in der Kritik steht, verteidigte Frick. Ohne UNRWA sei eine Koordinierung der Hilfe gar nicht möglich.