Das Welternährungsprogramm (WFP) warnt Israel angesichts der humanitären Notlage im Gazastreifen vor der angekündigten Militäroffensive. Im Süden um die Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten lebten inzwischen 1,7 Millionen Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen, Kälte und Regen, sagte der WFP-Deutschland-Direktor Martin Frick im ZDF-Morgenmagazin. “Wenn man in dieser Situation auch noch angreift und kämpft, sind die humanitären Folgen unabsehbar.”
Es braucht ein Ende der Kampfhandlungen
Israel müsse weitere Übergänge für Hilfslieferungen in den Gazastreifen öffnen und eine sichere Versorgung aller Bewohner gewährleisten. Besonders im Norden des Gebiets sei die Lage verzweifelt. Dorthin gelange wegen anhaltender Kämpfe, fehlender Genehmigungen, zu wenig Treibstoff und insgesamt chaotischer Bedingungen nur ein Fünftel der vorgesehenen Transporte, so Frick.
Nearly every family in #Gaza needs food assistance to survive.
Yesterday, WFP’s Deputy Chief @CarlSkau warned the Security Council of imminent famine in northern Gaza unless conditions change.
🔗Read his full remarks: https://t.co/VnP20iPqEl pic.twitter.com/ZhFUyNIQv7
— World Food Programme (@WFP) February 28, 2024
Auf der ägyptischen Seite stünden mehr als 1.000 LKWs mit den dringend benötigten Hilfsgütern bereit, sie gelangten aber nicht zu den Notleidenden im Gazastreifen. “Es scheitert an Genehmigungen, an Kämpfen und es gibt kein humanitäres System”, sagte Frick in Richtung Israel.
Die Zusammenarbeit mit dem UN-Hilfswerk für Palästinenserflüchtlinge UNRWA, das wegen seiner Nähe zur islamistischen Terrororganisation Hamas in der Kritik steht, verteidigte Frick. Ohne UNRWA sei eine Koordinierung der Hilfe gar nicht möglich.