Mit dem katholischen St. Elisabeth-Krankenhaus Lahnstein hat eine weitere Klinik in Rheinland-Pfalz Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Ein entsprechender Antrag sei beim Amtsgericht Koblenz gestellt worden, bestätigte das Unternehmen am Dienstag. Am Vormittag sei die Belegschaft auf einer Mitarbeiterversammlung informiert worden. Zuvor hatten „Rhein-Zeitung“ und SWR über die Finanznöte berichtet.
Ziel sei es, den Standort zukunftssicher aufzustellen, heißt es in einer Pressemeldung der Klinik. Wie andere stationäre Einrichtungen auch sei das Lahnsteiner Krankenhaus „wirtschaftlich extrem belastet“, vor allem durch inflationsbedingte Personal- und Sachkostensteigerungen und insbesondere durch die massiv gestiegenen Energiekosten: „Wesentlicher Bestandteil des Sanierungskonzepts ist eine zeitnahe Vereinbarung mit den Krankenkassen über ein auskömmliches Budget.“
Das St. Elisabeth-Krankenhaus gehört zu einem der bundesweit größten katholischen Krankenhaus-Träger, dem Elisabeth Vinzenz Verbund (EVV) mit Sitz in Berlin. Es ist als größtes Krankenhaus im Rhein-Lahn-Kreis für die Grund- und Regelversorgung in der Region zuständig und versorgt nach eigenen Angaben jährlich rund 6.000 Patienten.
Das Mainzer Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, es habe sich um eine interne Entscheidung der Klinik gehandelt, auf die das Land keinen Einfluss habe. In den kommenden Monaten sollten nun unter anderem verstärkt Kooperationen mit anderen Krankenhäusern in der Region geprüft werden. „Die Chancen stehen gut, dass das Krankenhaus nach Durchführung des Schutzschirmverfahrens erfolgreich weitergeführt werden kann“, erklärte Ministerialdirektor Daniel Stich.
Erst im Sommer musste die ebenfalls im Rhein-Lahn-Kreis gelegene Paracelsus-Klinik in Bad Ems schließen. Die Krankenhausgesellschaft des DRK hatte wenige Wochen später einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung für gleich fünf Krankenhäuser in Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen (Sieg) und Neuwied gestellt, die allerdings alle gerettet werden sollen.