Weniger Weinanbau trotz neuer Sorten: Erstmals seit 2016 ist die Gesamtrebfläche in Deutschland geschrumpft, so das Deutsche Weininstitut. Besonders in Baden-Württemberg ging der Anbau zurück.
Deutsche Winzer setzen laut neuen Daten auf den Anbau neuer, robuster Rebsorten. Auf rund 3.500 Hektar wurden im Jahr 2024 solche Weine angebaut, teilte das Deutsche Weininstitut am Dienstag in Bodenheim mit. Die Rebflächen-Statistik des Statistischen Bundesamtes verzeichnet demnach eine Steigerung von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil sogenannter Piwi-Sorten an der Gesamtanbaufläche liege damit bei 3,5 Prozent. Piwi steht laut Weininstitut für pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die unempfindlicher gegen die Rebkrankheiten Echter und Falscher Mehltau sind.
“Die Zuwächse bei den neuen robusten Rebsorten sowie bei den südländischen Sorten im Rotweinbereich zeigen, dass sich die deutschen Winzerinnen und Winzer zunehmend auf die Herausforderungen des Klimawandels einstellen”, betonte die Geschäftsführerin des Weininstituts, Monika Reule. Die bundesweite Gesamtrebfläche habe allerdings im vergangenen Jahr um 392 Hektar beziehungsweise um 0,4 Prozent auf 103.295 Hektar abgenommen.
Dies ist laut Mitteilung der erste Flächenrückgang seit der Genehmigung von Neuanpflanzungen im Jahr 2016. Der Rückgang sei insbesondere auf Flächenverluste in Höhe von 225 Hektar in Baden und 213 Hektar in Württemberg zurückzuführen.