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Wehrbeauftragter: “Alte” Wehrpflicht würde Truppe zu stark belasten

Zurück zur alten Wehrpflicht? Für den neuen Wehrbeauftragten kann das nicht der richtige Weg sein, um die Bundeswehr nachhaltig zu stärken. Über verpflichtende Elemente müsse aber dennoch nachgedacht werden.

Die Wiederaufnahme der seit 2011 ausgesetzten Wehrpflicht in Deutschland ist aus Sicht des neuen Wehrbeauftragten des Bundes, Henning Otte (CDU), wenig sinnvoll. “Die Rückkehr zur alten Wehrpflicht, mit dem Anspruch, der Bundeswehr einen ganzen Jahrgang junger Männer zuzuführen, würde die Truppe am Auftrag vorbei zu stark belasten”, sagte Otte der “Welt am Sonntag”. Stattdessen brauche die Bundeswehr einen schrittweisen Aufbau eines Personalkörpers, “der sich an der Auftragslage orientiert”.

Otte will zur Stärkung der Bundeswehr zunächst am freiwilligen Wehrdienst festhalten, wie er auch im Koalitionsvertrag von Union und SPD vorgesehen ist. “Sollte das nicht ausreichen, muss um verpflichtende Elemente erweitert werden”, so der Wehrbeauftragte. Als Möglichkeit sehe er wie in Schweden eine verpflichtende Musterung aller potenziellen Wehrdienstleistenden. “Das hat den Vorteil, dass man von Anfang an in direkter Kommunikation mit den zukünftigen Soldaten steht.” Es sei die Aufgabe der Bundesregierung, hier ein verfassungsfestes Gesetz vorzulegen.