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Wegner würdigt Entertainer Hans Rosenthal

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat den Holocaust-Überlebenden und Showmaster Hans Rosenthal gewürdigt. Der 1987 gestorbene Entertainer, Moderator und Publikumsliebling („Dalli, Dalli“) wäre am 2. April 100 Jahre alt geworden. „Hans Rosenthal erinnert uns daran, dass jüdisches Leben zu Berlin gehört“, erklärte Wegner am Dienstag in Berlin: „Dass wir alle dieses Leben sichern müssen – und dass wir die Jüdinnen und Juden in unserer Stadt vor Antisemitismus, Hass und Hetze schützen müssen. Jeden Tag.“

Der 1925 in Berlin geborene Hans Rosenthal wuchs in einer jüdischen Familie im Stadtteil Prenzlauer Berg auf. Als Jugendlicher musste er ab 1940 für die Nazis Zwangsarbeit leisten. Im Jahr 1943 tauchte er unter, versteckt in einer Schrebergarten-Kolonie in Berlin-Lichtenberg. Dort überlebte er die NS-Zeit und den Holocaust. Sein Bruder Gert und weitere Angehörige wurden von den Nazis ermordet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rosenthal mit Sendungen wie „Das klingende Sonntagsrätsel“ und „Dalli, Dalli“ in West und Ost bekannt. Zudem engagierte er sich im Zentralrat der Juden.

„Wer hätte es Hans Rosenthal verdenken können, wenn ihn diese traumatische Erfahrung von Verfolgung, Verlust und jahrelanger Todesangst verbittert hätte“, sagte Wegner. Doch er habe keinen Hass gegen Deutschland und die Deutschen empfunden: „Er wollte aber sicherstellen, dass sich Vergleichbares niemals wiederholen würde. Und er erwartete die Bereitschaft der Deutschen, sich mit ihrer Geschichte, mit dem Schrecken des Nazi-Regimes und mit dem Holocaust auseinanderzusetzen“, sagte Wegner.