Dürre und Hochwasserkatastrophen in Bayern nehmen seit Jahren zu: Die Grünen im Landtag fordern daher eine Anpassung des Bayerischen Wassergesetzes – und haben am Freitag einen eigenen Gesetzentwurf vorgelegt. „Wir gehen zu sorglos mit Wasser um“, sagte Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze bei einer Pressekonferenz in München. Die Klimakrise mit Wetterextremen sei längst im Freistaat angekommen – wie etwa das Hochwasser im Juni 2024 gezeigt habe oder die diesjährigen Monate Februar und März, in denen es viel zu wenig geregnet habe. „Der Freistaat befindet sich ständig zwischen Dürre und Flut“, sagte Schulze.
Der Schutz vor Hochwasser und der Schutz des Grundwassers müssten im Bayerischen Wassergesetz künftig zusammen gedacht werden, sagte Schulze. Denn Hochwasser und Grundwasser seien zwei Seiten einer Medaille: Wenn Regenwasser im harten, trockenen Boden nicht versickern könne, dann steige die Gefahr von Sturzfluten. Außerdem könne kein neues Grundwasser gebildet werden. Dem Thema müsse zudem bei den Behörden ein „überragendes öffentliches Interesse“ eingeräumt werden, forderte Schulze. Jeder Euro, der jetzt investiert werde, zahle sich am Ende aus. Allein die Schäden des Juni-Hochwassers hätten in Bayern 3,8 Milliarden Euro betragen.
Grünen-Umweltsprecher Christian Hierneis nannte konkrete Vorschläge, die in das Bayerische Wassergesetz aufgenommen werden sollten. So bräuchte es mehr Wasserschutzgebiete, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen. Bundesweit seien zwölf Prozent der Flächen als solche ausgewiesen, in Bayern nur fünf. Außerdem sollten keine neuen Genehmigungen für die Entnahme von Tiefengrundwasser mehr erteilt werden. Zudem müsste offiziell gemessen werden, wer wo wie viel Wasser entnehme. Eine solche Messung sei Voraussetzung, um überhaupt einen Wassercent, auf den sich auch die Staatsregierung geeinigt hat, einführen zu können, sagte Hierneis. Die meisten Entnahmen entfallen auf Industrie und Landwirtschaft. (1260/11.04.2025)