Jede fünfte Wählerstimme in Mecklenburg-Vorpommern fiel an die AfD. Erfolgreich populistisch genutzt wurden Ängste und die im Osten der Republik vorherrschende Grundstimmung, die bezweifelt, dass die Herausforderungen durch die Flüchtlingskrise zu bewältigen sind. Diese Skepsis weist die aktuelle repräsentative Umfrage des Sozialwissenschaftlichen EKD-Instituts aus.
Dass im Westen die Gemütslage der Menschen in dieser Frage gemäß Studie tendenziell zuversichtlicher ist, bewahrt auch hier nicht vor politischem Stimmungswandel. Denn Angst vor islamistischem Terror und Überfremdung macht auch hier viele für rechtspopulistische Parolen empfänglich. Zudem wecken die Umsiedlung Geflüchteter aus Notquartieren in neu geschaffenen Wohnraum und das Bestreben, sie in Arbeit zu bringen, bisweilen Sozialneid. Folgen sozialpolitischer Versäumnisse der Vergangenheit.
Hoffnung auf einen dennoch guten Ausgang gibt die Überzeugung – und die belegt die Studie für Ost und West mit einem Wert von klar über 80 Prozent – , dass Deutschland hier Menschen in existenzieller Not beisteht. Das eint. Spornt an.
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