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Warnung vor Streichung von Feiertagen

Zum Tag der Arbeit haben Arbeitnehmervertreter in Thüringen und Sachsen-Anhalt vor Überlegungen gewarnt, weitere Feiertage abzuschaffen. Vielmehr müssten sich Politik und Wirtschaft „klar und eindeutig zu Sonn- und Feiertagen bekennen“, heißt es in einer am Mittwoch in Neudietendorf verbreiteten Erklärung der Landesallianzen für den freien Sonntag in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Den seit 2012 bestehenden Allianzen gehören der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, die Katholische
Arbeitnehmerbewegung, der DGB Hessen-Thüringen, die Gewerkschaft NGG, die IG
Metall sowie ver.di an.

Die Vereinigung kritisierte, 30 Jahre nach Inkrafttreten des Arbeitszeitgesetzes und der
Streichung des Buß- und Bettags 1994 stünden erneut Feiertage auf der Kippe. Verwiesen wurde etwa auf Äußerungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. Die Allianzen konstatierten „massive Rückschritte in der Debatte um das Verhältnis von Arbeits- und Lebenszeit“, heißt es in der Erklärung.

Die angeblichen Wettbewerbsnachteile der deutschen Wirtschaft seien eine Mär, „um eine zunehmend selbstbewusste Arbeitnehmerschaft einzuschüchtern“. Es dürfe daher „keine weiteren
‘Bußtagsopfer’“ zur Verlängerung der Arbeitszeit geben. Weniger Lebensqualität zum
Nachteil der Mehrheit könne nicht das Ziel sein. Mehrarbeit komme nicht den
Arbeitenden zugute, sondern nur den wenigen Eigentümern und sehr Vermögenden, erklärte die Allianz.