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Waffenlieferungen der USA an europäische Nato-Staaten steigen

Die Abhängigkeit europäischer Nato-Staaten von Waffenlieferungen aus den USA hat laut Friedensforschern zugenommen. Im Zeitraum 2020 bis 2024 kamen 64 Prozent ihrer Waffenimporte aus den USA, wie aus dem am Montag veröffentlichten Bericht des Sipri-Instituts zum weltweiten Waffenhandel hervorgeht. In den Jahren 2015 bis 2019 lag der Anteil demnach noch bei 52 Prozent. Insgesamt hätten die europäischen Nato-Mitglieder ihre Waffenimporte mehr als verdoppelt.

Zwar hätten die europäischen Nato-Mitglieder unter anderem angesichts der Erfahrungen während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump Schritte unternommen, um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren, sagte Sipri-Forscher Pieter Wezeman. Aber die transatlantischen Waffenlieferungen seien „tief verwurzelt“.

Die Vereinigten Staaten liefern laut Bericht des Friedensforschungsinstituts auch weltweit die meisten Waffen: 43 Prozent der globalen Exporte kamen von 2020 bis 2024 aus den USA. An zweiter Stelle steht Frankreich mit einem Anteil von 9,6 Prozent. Russlands Waffenlieferungen haben den Daten zufolge im Vergleich zum Zeitraum 2015 bis 2019 um 64 Prozent abgenommen. Dennoch steht das Land mit einem Anteil von 7,8 Prozent am globalen Waffenhandel auf Platz drei der größten Waffenexporteure.

Die Liste der größten Importeure von Waffen wird in diesem Jahr erstmals von der Ukraine angeführt. Vergangenes Jahr lag das Land noch auf Platz vier. 8,8 Prozent der Waffenlieferungen gingen laut Sipri zwischen 2020 und 2024 in die Ukraine. Überwiegend handelte es sich demnach um Militärhilfe als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg, der seit Februar 2022 geführt wird. Zu den weltweit größten Importeuren zählen zudem Indien, Katar, Saudi-Arabien und Pakistan.

Der Bericht des in Stockholm ansässigen Sipri-Instituts erscheint jährlich und bezieht sich jeweils auf die vergangenen fünf Jahre.