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Wähler wollen keine KI-generierte Wahlwerbung

Bei den Wählerinnen und Wählern in Deutschland stoßen mithilfe von Künstlicher Intelligenz entstandene Wahlkampf-Videos und -Bilder auf große Ablehnung. Eine Mehrheit von knapp 60 Prozent halte den Einsatz von KI in politischen Kampagnen demnach für gefährlich, heißt es in einer aktuellen Studie einer Gruppe von Kommunikationswissenschaftlern der Universität Mainz. Gespalten sind die Bundesbürger in der Frage,ob die neuen Technologien den Parteien für Wahlkämpfe grundsätzlich nützen können. Ein gutes Drittel geht davon aus, ein Viertel glaubt nicht daran.

Im Auftrag der gewerkschaftsnahen Otto Brenner Stiftung hatten die Forscher 1.991 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger befragt und bei einer ähnlich großen Gruppe bei einem Online-Experiment die Wirkung von KI-erzeugten und echten Kampagnenbildern untersucht. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass KI-Bilder ähnliche Emotionen herrufen wie reale Fotografien.

Generell falle es vielen Teilnehmenden der Studie schwer, überhaupt zwischen echten und von einer KI erstellten Bildern zu unterscheiden. Entscheidend dafür, wie stark das Gezeigte auf die Betrachter wirke, sei das Thema: „So lösen etwa Darstellungen zum Thema Migration stärkere negative Emotionen aus als solche zu Agrar-Themen.“ Während sich laut der Studie eine Mehrzahl der Bundebürger eine stärkere Regulierung des Einsatzes von KI in politischen Kampagnen wünscht und beispielsweise eine Kennzeichnungspflicht fordert, würden nur 38 Prozent ein Verbot befürworten.