EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bei einem Besuch in Israel Solidarität Europas zugesichert und gleichzeitig Bemühungen um eine Friedenslösung mit den Palästinensern angekündigt. Angesichts einer “unaussprechlichen Tragödie” von mehr als 1.300 Ermordeten habe Israel das Recht “und sogar die Pflicht”, sein Volk zu verteidigen, sagte sie am Freitag bei einem Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Tel Aviv. Dabei unterstrich sie, die Terrorakte der Hamas hätten “nichts mit den legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes zu tun”.
Am Mittag hatte von der Leyen gemeinsam mit EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola den israelischen Kibbuz Kfar Aza besucht. Dort hatten Hamas-Terroristen aus dem nahe gelegenen Gazastreifen vor einer Woche ein Blutbad angerichtet.
“Dies ist der abscheulichste Angriff auf Juden seit dem Holocaust”, sagte von der Leyen anschließend. Die Gräueltaten der Hamas nannte sie Terrorismus und einen Akt des Krieges. “Nichts kann rechtfertigen, was die Hamas getan hat. Jetzt ist es an der Zeit, sich mit Israel und seinem Volk zu solidarisieren”, so die EU-Kommissionspräsidentin.
Den radikalislamischen Kämpfern warf sie vor, sie brächten “nur noch mehr Leid über unschuldige Palästinenser”. Sie wisse, dass “Israel mit der Weise, wie es reagiert, zeigen wird, dass es eine Demokratie ist”, sagte von der Leyen. Die israelische Armee bereitet eine massive Bodenoffensive in Gaza vor.
Die Kommissionspräsidentin warnte davor, die “historische Annäherung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn” durch die Aktionen der Hamas gefährden zu lassen. Man müsse jene, die von einem Dauerkonflikt im Nahen Osten profitierten, wie Iran und Russland, sehr genau beobachten.