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Von der Heydt-Museum blickt auf Lucio Fontana

In Wuppertal blickt das Von der Heydt-Museum auf Lucio Fontana als einen zentralen Vertreter der Kunst des 20. Jahrhunderts. Unter der Überschrift „Erwartung“ sind von Samstag an rund 100 Werke Fontanas (1899-1968) zu sehen, die von Fondazione Lucio Fontana in Mailand sowie aus öffentlichen und privaten Sammlungen stammen, wie das Museum am Mittwoch ankündigte. Die bis 12. Januar dauernde Schau umfasse figurative Arbeiten wie Keramiken oder „Schnittbilder“ sowie konzeptionelle Arbeiten wie Installationen.

Der in Argentinien geborene italienische Künstler sei vor allem zunächst im Rheinland von Galeristen und Künstlern wahrgenommen worden, hieß es. Ab 1960 sei Fontana vom Düsseldorfer Galeristen Alfred Schmela gezeigt und von Künstlern der Gruppe Zero als Impulsgeber verehrt worden. Die erste große Museumsausstellung in Deutschland hatte Fontana 1962 im Museum Schloss Morsbroich in Leverkusen. Bekannt wurde Fontana vor allem durch seine Schnittbilder, für die er Leinwände mit einem Messer zerschnitt, und durch seine Raumkonzeptkunst, den „concetti spaziali“.

Fontana studierte zunächst an der Baugewerbeschule in Mailand und wurde Diplomingenieur. Früh schloss sich Fontana der faschistischen Bewegung an. Zwischenzeitlich in Argentinien kehrte er 1928 nach Italien zurück und studierte Bildhauerei in Mailand. 1934 schloss er sich der Pariser Künstlergruppe Abstraction-Création an. Er begann mit Keramikarbeiten und arbeitete ab 1936 für die Manufaktur Sèvres. Ab 1940 hatte er in Buenos Aires eine Lehrtätigkeit an der von ihm gegründeten Kunstschule Altamira inne. 1947 kehrte er nach Mailand zurück und organisierte 1948 die Künstlergruppe „Movimento spaziale“ (Raumkunst). Fontanas raumbezogene Installationen gelten als die ersten „Environments“ der modernen Kunst.