Der Spatz liegt auch in diesem Jahr bei der Vogelzähl-Aktion „Stunde der Gartenvögel“ vorn. Der kleine Vogel, auch Haussperling genannt, wurde bei der freiwilligen Mitmach-Aktion in Nordrhein-Westfalen und bundesweit erneut am häufigsten gesichtet, erklärte der Nabu-Landesverband am Donnerstag in Düsseldorf. Darauf folgten in NRW Kohlmeise, Amsel und Blaumeise. In NRW beteiligten sich laut Nabu in diesem Jahr mehr als 10.800 Menschen und meldeten über 225.000 Vögel aus den nordrhein-westfälischen Gärten und Parks. Die Zählung fand vom 9. bis 12. Mai statt.
Lukas Stemper, stellvertretender Vorsitzender des Nabu NRW, erklärte, das überdurchschnittlich warme Frühjahr habe sich offenbar in der Vogelwelt bemerkbar gemacht, indem einige Arten früher zurückgekehrt oder mit der Brut gestartet seien. So sei etwa der Zilpzalp landesweit 13 Prozent häufiger gesichtet worden als 2023. Beim Zaunkönig sei ein Plus von sechs Prozent verzeichnet worden. Die Art sei anfällig für lange Kälteperioden, die es im vergangenen Winter nicht gegeben habe. Insektenfresser seien hingegen weniger gesichtet worden. So habe es bei der Mehlschwalbe und der Rauchschwalbe Rückgänge von 13 und 18 Prozent gegeben.
Die Zählaktion fand in diesem Jahr zum 20. Mal statt. In dem Zeitraum hätten bundesweit die Sichtungen von Buntspecht, Eichelhäher und Ringeltaube zugenommen. Stemper betonte, diese typischen Waldvögel hätten den Siedlungsraum erobert, „weil sie hier offenbar in Gärten und Parks ein gutes Nahrungsangebot und sichere Bedingungen vorfinden“. Sie Sichtungen von Mauersegler und Mehlschwalbe, Buchfink und Hausrotschwanz seien hingegen gesunken. Die starken Rückgänge bei den insektenfressenden und gebäudebrütenden Arten dürften eine Folge des Insektensterbens und fehlenden Nistmöglichkeiten sein, hieß es.
Die „Stunde der Gartenvögel“ ist eine wissenschaftliche Mitmach-Aktion von Nabu und dem Landesbund für Vogelschutz, sie findet seit 2005 jedes Jahr am zweiten Maiwochenende statt.