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VNW: Im Norden liegen 2.500 Wohnungen “in der Schublade”

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) fordert von der Bundesregierung die Bereitstellung ausreichender Finanzmittel für den sozialen Wohnungsbau. Eine Anfang September durchgeführte Umfrage habe ergeben, dass in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern aktuell rund 2.500 Wohnungen „auf der Kippe stehen“, teilte der VNW am Mittwoch in Hamburg mit. Der VNW forderte zudem ein Umsteuern bei Baustandards. „Wer heute immer noch eine Schippe drauf legen will, der hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden“, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner. Perfekt gebaute Häuser nützten nichts, wenn Menschen mit mittlerem und geringem Einkommen sich die Miete darin nicht leisten könnten.

Die Lage bei den VNW-Mitgliedern sei ähnlich dramatisch wie beim Immobilienkonzern Vonovia, sagte Breitner. Vonovia hatte am Mittwoch gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe mitgeteilt, wegen hoher Zinsen und Baukosten vorerst auf den Bau von 60.000 Wohnungen zu verzichten.

Breitner sagte, in Mecklenburg-Vorpommern lägen der Umfrage zufolge derzeit 850 Wohnungen „in der Schublade“. In Schleswig-Holstein seien es 750, in Hamburg 900. Die größten Probleme, die den Neubau von Wohnungen erschwerten oder verhinderten, seien hohe Zinsen, hohe Baupreise, eine Vielzahl von Bauvorschriften und zu hohe Baustandards, hieß es vom VNW. Vor allem die Bundespolitik müsse „endlich aufwachen und aus dem ‘Ankündigen’ ins ‘Umsetzen’‘ kommen“.

In Schutz nahm Breitner die Landesregierungen in Schwerin, Kiel und Hamburg. Sie hätten in den vergangenen Wochen und Monaten die öffentliche Förderung für das bezahlbare Wohnen erheblich aufgestockt. „Allerdings wird das leider nicht ausreichen“, sagte der VNW-Direktor.