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Verdächtiger nach Brandanschlägen in Berlin festgenommen

Erst eine Bücherbox am „Gleis 17“, dann das Homosexuellen-Denkmal und Räume des Vereins lesbischer Frauen. Nach drei Brandanschlägen in Berlin ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden.

Nach drei Brandanschlägen ist in Berlin ein Tatverdächtiger festgenommen worden.  Der Mann ist 63 Jahre alt
Nach drei Brandanschlägen ist in Berlin ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Der Mann ist 63 Jahre altImago / onw-images

Nach drei Brandanschlägen mit antisemitischen und homophoben Hintergrund ist in Berlin ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Der 63-Jährige sei an seiner Wohnanschrift im Ortsteil Baumschulenweg angetroffen und festgenommen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin mit. Er habe die Taten bei seiner Verhaftung „umfänglich“ eingeräumt. Die weiteren Ermittlungen zu dem Sachverhalt dauerten an.

Am vergangenen Samstag war eine Bücherbox mit Bezug zum Holocaust-Mahnmal „Gleis 17“ in Berlin-Grunewald in Brand gesetzt worden. Zudem wurde am Samstagmorgen auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Tiergarten ein Brandsatz geworfen.

Bekennerschreiben mit antisemitischen und homophoben Inhalten

An beiden Tatorten hinterließ der Täter Bekennerschreiben mit antisemitischen und homophoben Inhalten. Zitiert wurden nach Angaben des Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) unter anderem Bibelverse, die häufig für die Agitation gegen sexuelle Minderheiten missbraucht würden. Der Verband hatte den Vorfall an dem Homosexuellen-Denkmal bekannt gemacht.

In der Nacht zu Montag wurden zudem die Räume eines Vereins lesbischer Frauen in Berlin-Neukölln beschädigt. Neben der zerstörten Schaufensterscheibe fanden Einsatzkräfte nach Angaben der Polizei auch verbrannte sowie verkohlte Flugblätter und Broschüren im Innenraum vor.